Die Geschichte der Sahayogi Foundation ist einzigartig.
Sie ist eng verbunden mit der Geschichte ihres Gründers, Sonam TAMANG.
Sonam TAMANG wurde 1988 im kleinen Ort Thulosyafru im Langtang National Park, 130 km nördlich von Kathmandu, geboren. Thulosyafru liegt in einer gebirgigen, schwer erreichbaren Region, die durch Landwirtschaft und Armut gekennzeichnet ist.
Sonam war der jüngere Sohn armer Bauern, und er war das einzige Familienmitglied, das eine Schulbildung erhielt. Sein älterer Bruder und seine zwei Schwestern mussten auf dem Feld arbeiten und ihren Eltern helfen. Durch ihre harte Arbeit produzierte Sonams Familie Kartoffeln, Mais, Hirse und Weizen. Ein Teil der Ernte wurde verkauft, um dem jüngsten Sohn seine Schule zu finanzieren.
Sonam besuchte die Grundschule in seinem Heimatort, und ging anschliessend ins Tal nach Syafrubensi, wo er erfolgreich seine höhere Schule absolvierte (School Leaving Certificate, S.L.C.).
Im Alter von 17 Jahren, nach dem Schulabschluss, wünschte sich Sonam so sehr, an der Universität zu studieren. Leider konnten sich seine Eltern die höhere Ausbildung in Kathmandu finanziell nicht leisten. Und obwohl er alle Hebel in Bewegung setze, konnte Sonam keinen « sponsor » finden, der sein Universitätsstudium finanzieren wollte. Deshalb musste er mit grossem Bedauern auf das weitere Studium verzichten.
Kurz darauf entschloss sich Sonam in die Helambu-Region zu gehen (zwei Tagesmärsche von seinem Heimatort entfernt). Begleitet von seinen beiden Schwestern, wollte er dort ein Guesthouse mieten und betreiben.
Eines Tages kamen zwei deutsche Trekker in sein Guesthouse. Einer der beiden war beeindruckt von Somams Ehrgeiz: jeden Abend sass Sonam an einer Ecke des Tisches und verbrachte seine Zeit mit Schreiben und Lesen. Sonam erzählte ihm seine Geschichte, von seinen Schwierigkeiten und Herausforderungen, und bekräftigte seinen Herzenswunsch zu lernen, und an der Universität von Kathmandu zu studieren.
Bevor der Trekker, bewegt von Sonams Leben und Hoffnungen, das Guesthouse verliess, sagte er ihm, dass er ihm möglicherweise helfen könne, sein Studium für zwei Jahre zu finanzieren.
Aber er müsse es erst daheim in Deutschland mit seiner Frau besprechen. Dann gab er ihm ein kleines Stück Papier mit seiner E-Mail-Adresse und bat Sonam, ihn zwei Wochen später zu kontaktieren. Sonam nahm das Stück Papier an und verabschiedete die Trekker. Aber kurze Zeit später war er dann verwirrt … was ist eine E-Mail-Adresse? Wie gehe ich damit um? Wie schreibe ich meinem neuen Freund aus Deutschland? Während seiner Schulzeit hatte Sonam nie gelernt, mit Computern umzugehen. Und das Internet kannte er überhaupt nicht …
Sein Onkel (Touristenführer) erklärte ihm, wie E-Mail funktioniert. Er musste nun nach Kathmandu fahren und einen Computer finden, um die E-Mail an seinen möglichen « sponsor » zu schreiben.
Voller Hoffnung und Mut machte sich Sonam auf die weite Reise nach Kathmandu, zusammen mit seinem Onkel. Zum ersten Mal in seinem Leben verliess er sein Tal in Richtung des staubigen Kathmandu – eine fast zehnstündige Busreise. Er ging in das erste Internet Cafe das er fand, und sendete die E-Mail an seinen deutschen Freund. Dieser antwortete ihm noch am selben Tag. Gute Nachricht: seine Frau und er waren sich einig, dass sie Sonam zwei Jahre seines Studiums finanzieren würden, mit bis zu 600 Euro jährlich. Sonam bekam unerwartet die Möglichkeit, sein Studium an der Universität aufzunehmen – finanziell unterstützt durch einen grosszügigen Wohltäter in Europa !
Im Jahr 2007 liess sich Sonam in Kathmandu nieder. Er startete eine Ausbildung im Tourismus, einem erfolgversprechenden, wachsenden Sektor in Nepal. Er lernte verschiedene Themen des Tourismus-Geschäfts kennen, und machte Fortschritte in der englischen Sprache. Parallel dazu begann er an der Alliance Française in Kathmandu Französisch zu lernen.
Im Jahr 2009 absolvierte Sonam erfolgreich die ersten beiden Studienjahre, erhielt dann aber eine schlechte Nachricht seines « sponsor ». Dieser hatte seinen Job verloren und konnte Sonam deshalb nicht weiter finanziell unterstützen. Sonam war gezwungen, sein Studium abzubrechen.
Sein grosses Ziel war es, im Tourismus-Sektor zu arbeiten, und deshalb startete er nun als Träger. So arbeitete er einige Jahre lang für verschiedene Trekking-Agenturen. Einige davon waren skrupellos und unsozial. Schritt für Schritt schaffte er es dennoch sich hochzuarbeiten, und er wurde Führer bei einem französischen Trekking-Anbieter. Sein Cousin, Pasang Lhamu (Gründer der Solidarity Association with Thulo Syabru Nepal – France), empfahl ihn seinen französischen Freunden, die nach Nepal kamen und sich von Sonam führen liessen.
Im Jahr 2014 gründete Sonam ein eigenes Unternehmen, « Tamang Trek Nepal », einen Zusammenschluss unabhängiger Trekking-Führer, die grossen Wert auf einen ethischen, nachhaltigen und verantwortlichen Tourismus legen. Ihr Ziel ist es, den Tourismus in Sonams Heimatregion und entlang der tibetischen Grenze zu beleben, wo grosse Armut herrscht, und wo das Erdbeben in 2015 besonders schlimme Schäden angerichtet hat.
Sonam lebt heute mit seiner Familie (seiner Frau Jyamba und seinen beiden Söhnen Soumit und David) in einem Haus in einem Vorort von Kathmandu. Er arbeitet als Führer für französische Touristen, aber auch für Gäste aus anderen Nationen. Die Verbindung zu seinem Heimatort und den Menschen in der Umgebung ist ihm sehr wichtig, und er hält einen engen Kontakt dorthin.
Täglich dankt Sonam seinem deutschen « sponsor » Bob Guilleaume, ohne den sein Leben ganz anders verlaufen wäre. Die Unterstützung hat es ihm erlaubt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und eine höhere Schulbildung zu erreichen. Er lernte den Umgang mit Computern sowie Fremdsprachen, und mit seinen erworbenen Fähigkeiten und Kenntnissen konnte er eine Karriere im Tourismus starten. Durch die Gründung seiner eigenen ethischen Trekking-Agentur kann er seiner Familie eine gesicherte Zukunft bieten.
Sonam ist sich des Glücks bewusst, das ihm zuteilwurde, und er fühlt sich verpflichtet, etwas davon weiterzugeben. Grosszügig und uneigennützig möchte er benachteiligten Kindern in den Bergregionen helfen und ihnen damit zu ihrer Chance im Leben verhelfen. Das Erdbeben von 2015, das die Region von Langtang besonders hart getroffen hat, hat sein Streben nochmals bestärkt.
Im Jahr 2017 gründete er, mit Unterstützung seiner Familie und der Dorfgemeinschaft, die Sahayogi Foundation (« Sahayogi » ist nepalesisch und bedeutet « helfen »). Ziel der Foundation ist es, die Lebensbedingungen armer und verwaister Kinder in den Bergregionen Nepals zu verbessern, ihnen Zugang zu einer Schulausbildung und Fürsorge zu verschaffen. Sonam ist davon überzeugt, dass Bildung der Schlüssel zu einem besseren Leben ist. Deshalb bietet die Sahayogi Foundation den Kindern die Möglichkeit, aus ihrem Heimatort nach Kathmandu zu kommen, um dort in Sonams Familie zu leben und zu lernen, und später nach erfolgreicher Ausbildung in ihre Heimat zurück zu kehren.
Sonam hofft auf Eure Grosszügigkeit, um dieses Projekt zum Erfolg zu bringen!
Die Sahayogi Foundation bittet Euch um Eure Unterstützung durch einmalige oder regelmässige Spenden.
Jedem Kind eine Zukunft.